Donnerstag, 10. Juli 2008

Discover Banff

Vergangenen Montag wollten wir frueh aufbrechen, um fuer Daniela noch einen warmen Fleece-Pullover zu kaufen. Einmal mehr jedoch ging unser Konzept von "spaet hinein und frueh heraus" nicht wirklich auf. Es war Mittag, bis wir im Einkaufszenter (Market Mall, nicht Chinook, lag naeher am Weg) eintrafen. Einen Pullover und eine Mahlzeit spaeter konnten wir dann doch noch den Weg nach Banff unter die Raeder nehmen.

Wir statteten dem Visitor Center einen Besuch ab und da es schon spaet war machten wir uns gleich in Richtung Campground auf. In den Nationalparks sind die Campgrounds alle staatlich betrieben. Sie unterscheiden sich von den privaten Campgrounds durch geringfuegig weniger Komfort (zum Beispiel keine Seife und keine Papiertuecher in den WCs). Dafuer sind die Staatlichen viel besser in die Natur integriert, es hat massig Baeume und das Feuerholz kostet eine Pauschale. Einzelne Buendel an den Tankstellen oder in den privaten Campgrounds sind naemlich recht teuer.

Frohen Mutes bedienten wir uns also am Feuerholz und entfachten ein Feuerchen um den geschenkten Speck ordnungsgemaess erwaermen zu koennen. Ein paar Gummel landeten per Flugparabel in der Glut. Wir wunderten uns ueber die zahlreichen Loecher um die Feuerstelle. Welche Mitbewohner da wohl hausen moegen? Das Raetsel wurde am naechsten Morgen gelueftet, das Begruessungskomitee war ueberwaeltigend. Mehr als ein halbes Dutzend Tierchen der Gattung Golden-mantled Ground Squirrel tollten um uns herum und zeigten sich ueberhaupt nicht menschenscheu.

Auesserst zahm und niedlich

An diesem Tag starteten wir unsere erste Wanderung entlang dem Spray River, einem wunderschoenen Nebenfluss, der in Banff in den Bow River muendet. Wir waehlten den inoffiziellen Weg, viel naeher am Wasser und nicht die fuer Bikes und Pferde verbreiterte Beinahe-Autobahn. Hat sich sehr gelohnt, eine praechtige Flora und viele Tierchen begleiteten uns. Sogar ein White-Tailed Deer sprang in kurzer Distanz vor uns ueber die Strasse und schaute uns dann lange mit seinen ueberaus grossen Ohren an. Die Tiere werden also immer groesser, und das nicht bloss wegen des Fernglases.

Spray River, etwa 4 km vor Banff

Muehsame kleine Tierchen begleiten uns aber immer noch: diese haesslichen Moskitos schlagen immer wieder arg zu. Arno wurde an den Armen grob zugerichtet. Komischerweise wollten - bei dieser Wanderung zumindest - die Dinger von Daniela nichts mehr wissen. So lernen wir also, den Anti-Mueckenspray schon morgens nach dem Aufstehen zu benutzen. Am Abend genossen wir im "The Keg" ein herrliches Steak. Das war sowas von lecker!

Am Mittwoch konnten wir - oh Wunder - relativ frueh aufbrechen zu unserer Wanderung auf den Sulphur Mountain. Wir waren ziemlich ueberrascht und erfreut ueber das herrliche Wetter, entgegen den vor 2 Tagen vorausgesagten Verhaeltnissen. Auf dem Weg nach oben begegneten wir nicht sonderlich vielen Touris, einige Tiere zeigten sich ebenfalls. Es gibt hier auch viele Schmetterlinge zu sehen, einer schoener als der andere.

Oben angekommen freuten wir uns ueber das aufstiegsbelohnende Panorama ueber Banff und das Bow Valley! Die Weitsicht war atemberaubend!

Sicht auf Banff und den Bow River, linkerhand Cascade Mountain (2998 m)

Es windete aehnlich wie auf dem Jungfraujoch, so mussten wir die Muetzen immer wieder gut festhalten. Dank den Jacken aus dem Rucksack mussten wir nicht allzusehr frieren wie andere Touris in T-Shirt und kurzen Hosen. Den Weg nach unten ueberliessen wir teilweise der Schwerkraft - und Schweizer Handwerk: Die Gondel wurde naemlich von Garaventa installiert.

Touristen verdecken die schoene Aussicht!

Die nachstehende Aktion begeisterte uns angesichts der happigen Preise weniger: Unsere Waesche wollte mal wieder gewaschen werden und so verbrachten wir die naechsten 2 Stunden in der Laundry (4 $ pro Maschine!). Danach haben wir mexikanisch gegessen und die Wahl des Restaurants lohnte sich durchaus! Der Service hier ist absolut spitzenmaessig.

Fuer heute Donnerstag war Regen mit Blitz und Donner bei hoechstens 12 Grad angekuendigt. Bullseye! Wobei die 12 Grad sogar noch optimistisch zu bewerten sind. Wir haben ausgeschlafen, den ersten Defekt am Camper verursacht (ein Ast war dem Dachlicht im Weg, oder umgekehrt) und sind zum Lake Minnewanka gefahren. Sehr malerisch und die Strassen und Parkplaetze waren wie leergefegt. Ein kurzer Spaziergang musste uns dann genuegen, es regnete immer wieder. Wir stockten die Lebensmittelvorraete auf und verbrachten etwas Zeit im Internet...

Jetzt geht's weiter in Richtung Norden, aber nur wenige Kilometer. Wir moechten den Johnston Canyon bewandern und der Campground davon ist unweit von Banff. Wir vetrauen der Prognose fuer morgen: Wieder sonniger und etwa 17 Grad.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hoi ihr zwei, dachte mir, ich güggsle da mal rein und schaue, wie ihr so unterwegs seid... Echt schön, die Bilder...
Aber aber Daniela, bei welcher Bank arbeitest Du schon wieder? Die Chäppli kommen wir etwas andersweitig bekannt vor ;-)))
Geniesst es weiterhin & hebet Sorg.
Liebs Grüessli Priska (priska74@yahoo.com)

Anonym hat gesagt…

Hallöle ihr beiden.
Die Bilder sind echt genial. 3000m ist einiges. Dann wünsch ich euch noch weiterhin schöne Ferien. =)
Machts gut !!
Gruß Stephan

PS: Arno, kannst du mir ein Autogramm von so einem Tier besorgen? Die sehen voll knuffig aus xD.

Anonym hat gesagt…

Sehr schön - Reisebericht wieder zu Gemüte geführt. Lieber zu Zweit in der Wildnis als alleine in Vaduz kann ich euch sagen! Wettermässig verpasst ihr momentan hier überhaupt nichts, so enjoy, aber bitte macht das Auto nicht noch mehr kaputt.
:-)
SMS gesehen?

Arno und Daniela hat gesagt…

Moin Stephan!

Das mit dem Autogramm duerfte sich schwierig gestalten. Ich koennte hoechstens das naechste flache Tier einpacken und mit nach Hause nehmen.

Ja, es gibt welche, die nicht flink genug fuer schnelle Chevys sind...

Gruss Arno

Arno und Daniela hat gesagt…

Hoi Oliver,

Ja, das glaub ich dir. Wobei Wildnis (noch) relativ ist.

SMS gesehen. Danke. Du meine Antwort auch?

Gruss Arno