Donnerstag, 7. August 2008

Whitehorse - "Wilderness City" of Canada

Entgegen unserem urspruenglichem Plan fuhren wir nicht mehr den Umweg nach Dawson sondern direkt in Richtung Whitehorse. In Stewart Crossing uebernachteten wir auf demselben Campground. Ihr werdet es kaum glauben: Am Nachmittag stieg das Thermometer auf fast wahnsinnige 22 Grad! Sogar waehrend einer ganzen Stunde! Boah ey!

Wegen des in der Nacht einsetzenden Regens hielten wir es nicht fuer noetig, gleich frueh loszufahren sondern liessen uns einmal mehr so richtig Zeit :). Die Weiterfahrt nach Whitehorse auf dem Alaska Highway war eine sehr eindrueckliche Fahrt. Eine 23 km lange Strecke zeigte uns die Folgen eines Waldbrandes von 1995. Soweit das Auge reichte, sahen wir nur schwarze, duenne Baumstaemme die noch immer in den Himmel ragen.

Hungrig erreichten wir Whitehorse. Zum Kochen zu faul suchten wir ein Restaurant. Nach 3 erfolglosen Versuchen (es war Sonntag...) begnuegten wir uns mit dem Subway. Wenig spaeter trafen wir im Campground erstaunt auf Benu. Wie klein die Welt doch ist!

Es hat nicht geregnet und der Morgen empfaengt uns mit Sonne. Gibt's ja gar nicht! Wir wollten das seltene Wetterglueck nutzen und den Yukon bepaddeln. Kaum beim Vermieter angekommen, begegneten wir Benu, einem anderen Schweizerpaerchen (sind mit dem Fahrrad bereits mehr als 11'000 km unterwegs) sowie auf Moesi und Yvonne. Alle mit dem gleichen Vorhaben, wobei wir uns auf 4 Stunden beschraenkten. Gleich eine mehrtaegige Tour wollten wir nicht starten, zumal uns Zelt, Schlafsaecke etc. fehlen. Der Yukon River fliesst hier mit ca. 10 km/h. Was schnell aussah, fuehlte sich im Kanu auf dem Fluss anders an. Herrlich, so richtig gemuetlich! Beinahe schade, nach 4 Stunden bereits wieder an Land zu gehen.

Der Yukon River

Wir bezogen einen anderen Campground (blechen fuer's Duschen wenn's auch ohne geht nervt) und grillierten unser Abendessen. Kaum den ersten Bissen im Mund, sahen wir sich paarende Moskitos auf dem Tisch und haufenweise Singles, die dauernd um uns herum flogen. Zum Glueck weiss die moderene Chemie Abhilfe.

Auch der naechste Tag startete sonnig. Unsere Laune stieg gleich in ungeahnte Hoehen und wir suchten erneut das Visitorcenter auf. Arno erkundigt sich fuer das Mieten eines ATV und Daniela buchte eine kleine Reittour. Glueck haben wir auch mit einem Masseur. In 2 Tagen lassen wir uns genuesslich durchkneten! Der Ruecken wuerde sich freuen, spaetestens nach dem morgigen Tag.

Den Nachmittag genossen wir mit gemieteten Bikes und fuhren einer als Wanderweg angegebene Route entlang dem Fluss. Nicht schlecht, die Wanderung fuehrt dem Highway entlang. Hier sind auch Fahrradspuren keine Seltenheit. Auf der anderen Flussseite war der Wanderweg dann eher wieder unseren Erwartungen entsprechend. Zu unserer Freude fuehrte der Trail ueber Stock und Stein und zeigte die schoenen Seiten des Mountain Bike fahrens.

Gespannt kriechten wir am naechsten, sonnigen (!) Tag aus den Federn. Fuer Arno gings direkt zum ATV-Vermieter, Daniela verbrachte den Vormittag mit dem Bike und in den Stadtparks bevor sie zum Reiten abgeholt wurde. Und wieder traf sie auf mittlerweile bekannte Gesichter: Benu und das fahrradfahrende Schweizerpaerchen verabschiedeten sich von Whitehorse.

Uf Wiederluege, ihr drei!

Kaum beim ATV-Vermieter angekommen, wurden Helm und Handschuhe gefasst, das ATV auf den Truck geladen und in Richtung Trans Canada Trail gefahren. 5 Minuten ausserhalb der Stadt gibt's erfreulicherweise ein grosses Netz von Wegen; Wanderer, Schneemobile und ATVs teilen sich diese - wobei Wanderer sich besser was anderes suchen sollten. Dieser Teil des TCT war fest in den Haenden der Laermfraktion.

Das Vergnuegen ist gigantisch: Auf Staubpisten laesst sich rasen was die Muehle hergibt (knapp einen Hunderter), durch den Wald steile Rampen emporklettern. Das Motto hier lautet Gas, Gas, Gas und dann kann nicht viel schief gehen. Donuts drehen durfte nicht fehlen und so vergingen die Stunden wie im Flug. Einem Schneemobilweg folgend waren die ersten Berge schnell erklommen, der Schnee nahe und die Temperatur entsprechend kuehl. Drei Bergketten, 20 km und einen steifen Daumen (vom Gasgeben) spaeter bot sich eine wunderschoene Aussicht ueber Berge und Seen. Und das Beste daran: Den ganzen Tag lang nur zwei Nasen zu begegnen und ansonsten mutterseelen allein zu sein. Toll!

Auf dem Rueckweg zum Treffpunkt blieb noch genug Zeit, um die staubige Kehle zu spuehlen. Nun ja, waere geblieben, wenn der einzige Weg in die Stadt nicht eine Schneemobilpiste waere und im Sommer ein riesiges Sumpfloch ist. So ein ATV laesst sich also trotz 4x4 und Gelaendeuntersetzung hervorragend versenken. Verzweifelte Befreiungsversuche spaeter machte sich Arno auf Schusters Rappen auf dem Weg zum Treffpunkt. Unterwegs blieb ein Quaentchen Restglueck erhalten und ein Wanderer sponserte den Mobilfunkanruf an den Vermieter. Dieser kam dann prompt, das mitgebrachte ATV hatte eine Winde und so war die Befreiung meines ATVs nur eine Frage von Minuten. Stichwort Mobiltelefon: Das Netz hier im Norden ist noch von alter Bauweise und so funktionieren unsere europaeischen Hightech-Knochen hier nicht. Seit Edmonton nicht mehr, um genau zu sein.

Waehrenddessen startete auch der Tripp von Daniela. Knappe 15 Autominuten von Whitehorse entfernt liegt die Ranch. Unzaehlige Huskies und Pferde standen umher, in einem Holzgehege waren einige 2 Monate alte Huskies am spielen. Im Winter bietet diese Ranch Dogsledding an. In Lodges werden die Gaeste untergebracht, fuer die harten gibt es ein Camping (bei ca. -40 Grad Celsius). Sogar eine Sauna unter Sternenhimmel gibt's hier! Absolute Ruhe, unbeschmutzter Schnee und viiiiel Natur sind auf sicher.

Vor gut 25 Jahren hat sich der Eigentuemer der Ranch das Land ausgesucht und sich niedergelassen. Einfach so. Da gab es keine Vertraege, er musste nirgends um Erlaubnis fragen. Er tat es einfach - wie alle anderen auch. Erst spaeter wurde dies genauer angepackt und heutzutage ist dies natuerlich nicht mehr moeglich. Ja, er hat sich einen traumhaften Fleck ausgesucht.

Golden Girl zeigte sich mit Daniela sehr geduldig und nach einigen Minuten klappte es bereits sehr gut. Es ging zu viert hoch in die Berge durch sehr schmale Waldwege, ueber Baumstaemme, mitten durch Gestruepp und Wasser. Traben war auf einem steilen Stueck angesagt. Die Pferde kamen arg in's schwitzen. Oben ruhten sie sich ein wenig aus, waehrend die Reiter die wunderschoenen Ausblicke auf See, Fluss, Whitehorse und die unendliche Weite genossen. Kurze Zeit spaeter gings noch ein wenig weiter bergauf, der Guide gab dem Pferd den Befehl zum Traben und da Golden Girl ein paar Meter hinter ihm war, nahm es diese Gelegenheit wahr und fing doch tatsaechlich an zu galoppieren... Hoppla, das war dann doch ein wenig heftig! Aber nach 10 Metern hoerte sie dann auf, Daniela war das ausserst angenehm - sie sass das erste Mal auf einem Pferd.

Golden Girl - Ein Pferd das seinen Namen verdient

Nach diesem Tag waren beide sehr erschoepft und waren froh, in die Better zu kriechen. Der letzte Tag zeigte sich bereits wieder bewoelkt und regnerisch. Ideal fuer Museen und die Massagen. Morgen geht es weiter nach Watson Lake.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hey ier 2, das mitem veersaenkte atv haetti ja welle gseh...
i bi jetz in smithers, nimme wit waeg vo prince george.wo sit ier?
gruess benu
b.wuersten@bluewin.ch

Anonym hat gesagt…

Hallo zäme. Mier fiebered mit, eifach uf de andere Siite! Ich meine s WETTER, oder wie mer das no nenne chan?! Hend bis jetzt (vo Toronto bis NY) immer sehr wechselhaft und nid wirklich heiss gha:-(. C U

Anonym hat gesagt…

Hallo zämä

das gaht ja ab bi eu! Hoffentlich chönd ihrs wiiter e so schön gniässä. De Wättergott söll au no chli huld si und ganz liäbi Grüäss a das tolli Land. Nach denä Bilder het's mir wieder einisch bestätigt, dass ich au endlich wieder einisch sött gah. Ja wer weiss, viellicht ja scho gli. Liäbi Grüäss und händ Sorg.
Rebecca